©Schoenberger-Photography, Fotograf: Michael Schönberger
Einst trafen unsere Vorfahren den Wolf fast auf der gesamten Nordhalbkugel an. Die gnadenlose Verfolgung durch den Menschen führte schließlich im 18. und 19. Jahrhundert in weiten Teilen Europas zu seiner Ausrottung.
Heute breitet sich der Wolf auf Grund seines strengen Schutzes in vielen Ländern Europas – auch in Deutschland – wieder aus.
Der letzte Wolf im Saarland wurde nach offiziellen Angaben im Jahr 1900 bei Saarlouis getötet und verschwand somit gänzlich aus unserer Region.
Im September 2023 wurde die erneute Anwesenheit eines Wolfes anhand von bestätigten Aufzeichnungen einer Wildkamera im Bliesgau nachgewiesen. Nach einer Abwesenheit von fast 125 Jahren ist der Wolf erstmals und offenbar als Gast wieder auf natürliche Weise ins Saarland zurückgekehrt.
Es besteht die Möglichkeit, dass Wölfe das Saarland durchwandern oder sich in Zukunft in Randbereichen etablieren werden. Damit erweitert sich hierzulande die vielzitierte „Biologische Vielfalt“, entgegen des bedauerlichen Trends des allgemeinen Artensterbens, um eine für das biologische Gleichgewicht wichtige Schlüsselart. Die Großregion wird voraussichtlich zukünftig ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt sein für den sehr wichtigen, genetischen Austausch zwischen der sog. „Alpenpopulation“, die im nahen Frankreich ansässig ist und der sog. „Mitteleuropäischen Flachlandpopulation“, die sich von Norden her zu uns ausbreitet.
Der Wolf ist nach internationalem, europäischem sowie deutschem Recht eine prioritär geschützte Art.
Auch das Saarland ist demnach gesetzlich dazu verpflichtet, die Rückkehr des Wolfes positiv zu begleiten und etwaige Konflikte zwischen Mensch und Wolf zu vermeiden oder zu minimieren.
Die Rückkehr des Wolfes als wildlebende Art würde auf natürliche Weise stattfinden. Es wird keine aktive Ansiedelung des Wolfes durchgeführt, die Rückkehr wird aber durch das saarländische Umweltministerium fachlich begleitet.
Für das demographische Wolfsmonitoring im Saarland ist das Zentrum für Biodokumentation (ZfB) zuständig. Zur Unterstützung des ZfB wurde das Saarland in vier Monitoringgebiete unterteilt, die mit jeweils einem hauptamtlichen Ranger der Naturwacht besetzt sind.
Die Aufgaben der Naturwacht Saarland im Wolfsmonitoring und Wolfsmanagement sind
(1) Die Rissbegutachtung vor Ort ist für den Tierhalter kostenlos
Hinweise zur Anwesenheit des Wolfes im Saarland (Sichtungen etc.) melden Sie bitte unter
wolfsmanagement@umwelt.saarland.de
Meldung eines Nutztier-Risses unter
0681 501 3458 (nur Nutztier Risse!)
WICHTIG: für eine zeitnahe Bearbeitung Ihrer Meldung geben Sie bitte Ihren Namen, den genauen Ort und Ihre Telefonnummer an.
Unter der Federführung des damaligen saarländischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz haben sich Interessen- und Fachgruppen erstmals im Jahr 2015 zu einem gemeinsamen Austausch zur Erstellung des ersten saarländischen Wolfsmanagementplanes zusammengefunden. Zwischen BUND, NABU, Naturwacht Saarland, SaarForst Landesbetrieb, dem Landesverband der Schaf- und Ziegenhalter, dem Bauernverband, dem Verband der Landwirte im Nebenberuf (VLN), der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS), dem Privatwaldbesitzerverband, dem Saarwaldverein (SWV), u.a. wurden im Austausch mit dem Umweltministerium die unterschiedlichen Aspekte im Rahmen mehrerer Termine und Arbeitssitzungen im Vorfeld erörtert und Lösungsansätze für den Managementplan erarbeitet.
Der saarländische Managementplan versteht sich als ein sog. „Lernendes System“ und wird daher in unregelmäßigen Abständen entsprechend angepasst. Die aktuelle Fassung finden Sie hier.
Weiterführende Informationen zum Wolf finden Sie auf folgenden Seiten:
Allgemeine Infos zum Wolf. (Saarländisches Umweltministerium, MUKMAV)
"Der Wolf - Leben mit dem Heimkehrer“ (MUKMAV Broschüre)
Ausführliche Infos über Wölfe (chwolf.org)
Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf
Bundeszentrum Weidetiere und Wolf